Pendler-Serie Teil 6: Immobilien um Innsbruck kosten oftmals nur die Hälfte

In den vorangegangenen Teilen unserer Serie haben wir den Südosten und den Nordwesten Wiens, Linz, Graz und Salzburg betrachtet und mit Hilfe der Analyse von PriceHubble günstige Umlandgemeinden für Immobilienkäufer identifiziert. Dabei ist das Einsparpotenzial enorm. Teilweise lassen sich bis zu 80 Prozent beim Erwerb einer Eigentumswohnung sparen im Vergleich zu den gefragten Lagen in den Innenstädten. In unserem sechsten und letzten Teil beschäftigen wir uns mit Immobilien um Innsbruck, der Hauptstadt Tirols.

Innsbruck ist vor allem bei Einpendlern beliebt, dass bedeutet, dass aus den umliegenden Gemeinden Tirols Menschen nach Innsbruck zum Arbeiten einpendeln, während der überwiegende Teil der Innsbrucker dort wohnt und arbeitet. Sollten Unternehmen ihre geschaffenen Homeoffice Möglichkeiten beibehalten, schaut der eine oder andere sich aber möglicherweise auch nach einer Immobilie im Umland um. Im Vergleich zu den anderen von uns untersuchten Städten Österreichs ist der durchschnittliche Quadratmeterpreis in Innsbruck mit rund 4.950 Euro nach Wien der zweithöchste. Um Wohnkosten zu sparen, lohnt es also im Umland nach geeigneten günstigeren Objekten zu schauen”, erläutert Jörg Buß, Geschäftsführer PriceHubble Österreich.

Die nachfolgende Analyse zeigt auf, welche Gemeinden im Umland von Innsbruck erschwinglich und lohnenswert für potenzielle Immobilienkäufer sind. Dafür haben die Spezialisten für datenbasierte Immobilien- und Standortanalysen von PriceHubble mit Hilfe von Targomo zunächst ermittelt, von welchen Gemeinden aus die Maria-Theresien-Straße in der Innenstadt von Innsbruck mit Hilfe von Park + Ride-Optionen und dem Anschluss durch den Öffentlichen Nahverkehr innerhalb von 60 Minuten erreichbar ist. Im Anschluss wurden mit dem PriceHubble-Modell die durchschnittlichen Kaufpreise für Eigentumswohnungen berechnet und mit den Kaufpreisen in Innsbruck verglichen. Für die Ermittlung der Quadratmeterpreise wurden alle Immobilien so bewertet, als würde sich dort dieselbe Standardwohnung befinden, um dann den Mittelwert der Preise über die Gebäude zu bilden. “Unser Verfahren liefert einen besseren Indikator dafür, welche Preisunterschiede sich allein durch die Lage ergeben und nicht durch die unterschiedliche Qualität der dort aktuell angebotenen Immobilien”, ergänzt Buß.

Westlich lässt sich bei Immobilien um Innsbruck kann bis zu 56 Prozent beim Erwerb sparen

Die Auswertung zeigt, dass das Sparpotential im Westen am höchsten ist. Spitzenreiter ist die Gemeinde Biberwier im Bezirk Reutte. Mit rund 2.178 Euro pro Quadratmeter bekommt man dort eine Eigentumswohnung mit 120 Quadratmetern bereits ab ca. 261.000 Euro. Eine vergleichbar große Immobilie in der Innsbrucker Innenstadt kostet etwa 594.000 Euro und damit mehr als doppelt so viel. Wem Biberwier mit nur rund 620 Einwohnern zu ruhig ist, der kann sich im naheliegenden Nassereith im Bezirk Imst umsehen. Mit über 2000 Einwohnern etwas belebter, lässt es sich auch dort gut sparen beim Immobilienkauf. Mit etwa 2.250 Euro pro Quadratmeter liegt Nassereith nur knapp hinter Biberwier und ist damit auch fast 50 Prozent günstiger als Innsbruck. Auf Rang drei und vier folgen mit Wenns und Tarrenz ebenfalls zwei benachbarte Gemeinden in Imst, die beide bei einem Quadratmeterpreis um 2.400 Euro liegen.

In
Gemeinde/Ortsteil
Bevölkerungsdichte
(Einwohner pro km²)
Wohnungspreis
pro m² 
Wohnungspreis
Innsbruck pro m² 
Biberwier (Reutte)212.1784.952
Nassereith (Imst)292.2544.952
Wenns  (Imst)692.4084.952
Tarrenz  (Imst)362.4274.952
Prutz (Landeck)1862.4334.952
Gries im Sellrain
(Innsbruck-Land)
272.4834.952
Jerzens (Imst)322.4914.952
Gries am Brenner
(Innsbruck-Land)
242.5084.952
Fließ (Landeck)642.5094.952
Kauns (Landeck)622.5234.952
Neustift im Stubaital
(Innsbruck-Land)
192.8924.952
Kirchbichl
(Kufstein)
3902.9344.952
Schwaz (Schwaz)6803.2564.952

Auch der Süden und Osten Innsbrucks lockt mit günstigen Preisen

Wer etwas tiefer in die Tasche greifen kann, der sollte sich südlich und östlich von Innsbruck umschauen. So bieten beispielsweise Gries am Brenner und auch Neustift im Stubaital malerische Alpenkulissen zu vergleichsweise günstigen Immobilienpreisen. Hier zahlt man in Neustift etwa ab 2.890 Euro pro Quadratmeter.  Etwas teurer wird es noch im Osten. Kirchbichl in Kufstein erreicht fast die 3.000 Euro pro Quadratmeter, Schwaz liegt mit knapp 3.250 Euro leicht darüber, aber noch immer deutlich unter dem Innsbrucker Preis.

Umland-Innsbruck
Die Karte zeigt die in 60 Minuten erreichbaren Gemeinden (Türkise Flächenradius) rund um Innsbruck. Einzelne kleinere Gemeinden sind auf dem erweiterten grauen Radius markiert. Quelle: PriceHubble und Targomo.

“Speziell das Umland macht Immobilien um Innsbruck aufgrund seiner Lage inmitten der Nordtiroler Alpen landschaftlich einzigartig und bietet gleichzeitig gute Aussichten für Immobilienkäufer. Wer den großen Wintertourismus meiden möchte, hat auch in kleineren Gemeinden gute Chancen auf ein Objekt, ohne den Anschluss an die Stadt zu verlieren”, so Buß weiter..

Unsere Pendlerserie hat gezeigt, dass der Blick ins Umland der großen Städte in Österreich auf alle Fälle lohnt und sich beim Kauf einer Immobilie viel sparen lässt oder man zum gleichen Preis mehr Wohnfläche bekommt. Der stetige Zuzug in die großen Städte und die Veränderungen der Arbeitswelt werden dazu beitragen, dass sich der Trend fortsetzt und sich die Speckgürtel deutlich erweitern werden. “Es ist auch mit einem Anstieg der Immobilienpreise im Umland in den kommenden Jahren zu rechnen, in welchen Lagen das besonders schnell geht, bleibt abzuwarten. Das Preisniveau der Städte wird dabei vergleichsweise hoch bleiben und in Spitzenlagen weiter zunehmen”, resümiert Buß die Studienserie.

Pendler-Studie von PriceHubble

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