Ein Immobilienkauf soll wohl überlegt sein. Welche Fehler beim Wohnungs- und Hauskauf leicht passieren und wie man diese vermeiden kann.
Mit dem Kauf eines Hauses oder einer Eigentumswohnung verwirklichen sich viele einen Lebenstraum. Endlich in den eigenen vier Wänden wohnen und den Wohnraum genau so gestalten, wie es den eigenen Bedürfnissen entspricht. Aber: Wer eine Immobilie kauft, hat in der Regel auch Jahre oder Jahrzehnte lang einen Kredit abzubezahlen. Daher sollte man genau darauf achten, in keine der klassischen „Fallen beim Hauskauf“ zu tappen – damit aus dem Traum nicht ein Albtraum wird.
Diese 6 häufigen Fehler beim Immobilienkauf sollten Sie vermeiden:
1. Keine ausreichende Besichtigung
Eine Immobilie zu kaufen, die man nur einmal kurz im Rahmen der Erstbesichtigung gesehen hat, ist äußerst riskant. Auf die Erstbesichtigung soll bei einem Interesse am Objekt auf jeden Fall eine zweite gründliche Besichtigung folgen. Dabei ergeben sich oft Fragen, die in der ersten Euphorie vielleicht nicht zur Sprache gekommen sind. Ob dies nun die Isolierung der Fenster, die Wärmedämmung, Heizung, oder die Wasser- und Stromleitungen betrifft. Mögliche Mängel sollten in der Folge bei einem dritten Besichtigungstermin von einem Sachverständigen geprüft werden. Die Besichtigungstermine am besten zu unterschiedlichen Uhrzeiten planen, so kann auch gleich der Lichteinfall oder Lärm zu unterschiedlichen Tageszeiten begutachtet werden.
2. Kein Grundbuchauszug
Vor einem Immobilienkauf, egal ob Haus oder Wohnung, sollte man sich einen Grundbuchauszug beschaffen. Dieser gibt Auskunft über die Eigentümerverhältnisse, Wegerechte oder Vorverkaufsrechte. Aber auch darüber, ob die Immobilie mit Schulden belastet ist, die auf den neuen Eigentümer übergehen können. Ein Grundbuchauszug kann bei den Bezirksgerichten oder bei Notaren eingeholt werden, ist aber auch online möglich (mehr dazu in dem Immo-Einmaleins-Video „Was ist das Grundbuch“).
3. Zu wenig Eigenkapital
Wer sich eine Immobilie kaufen möchte, benötigt in der Regel Eigen- und Fremdkapital. Das Eigenkapital, also das privates Vermögen, umfasst Ersparnisse genauso wie Wertanlagen oder Grundstücke. Das Eigenkapital ist ein entscheidender Faktor, denn je höher dieses ist, desto günstiger sind die Zinsen für einen Kredit. Zwischen 20 und 30 Prozent Eigenkapitalquote sollte mindestens vorhanden sein.
4. Kaufvertrag nicht genau gelesen
Immobilienkaufverträge werden in der Regel vom Notar des Verkäufers aufgesetzt und sind für Laien oft schwer verständlich geschrieben. Etwaige Fragen sollten daher unbedingt vor der Unterzeichnung des Vertrages mit einem eigenen Notar durchgesprochen werden, um später böse Überraschungen zu vermeiden.
5. Renovierungs- und Betriebskosten unterschätzt
Eine veraltete Heizungsanlage oder fehlende Dämmung führen oft zu außerordentlich hohen Betriebskosten. Vor allem beim Kauf eines gebrauchten Hauses sind daher künftige Sanierungskosten ein Thema. Wie sieht es in Hinblick auf Wärmedämmung, Dach, Böden, Heizung und Leitungen im Haus aus? Was muss zeitnah modernisiert oder repariert werden? Die Immobilie vor dem Kauf von einem Installateur und Elektriker überprüfen zu lassen, ist oft eine gute Idee.
Beim Kauf einer gebrauchten Wohnung in einem Mehrparteienhaus sollten Interessenten überprüfen, welche Sanierungsmaßnahmen geplant sind. Soll ein Aufzug eingebaut, das Dach erneuert oder bald die Fassade repariert werden? Informationen darüber, welche Reparaturen anstehen, können bei der Hausverwaltung (oder dem Makler) eingeholt werden. Hier am besten auch gleich prüfen lassen, wie hoch die Instandhaltungsrücklage ist. Denn ist sie zu niedrig und fallen größere Reparaturen an, werden die Eigentümer zur Kasse gebeten.
6. Künftige Lebenssituation nicht eingeplant
Auch wenn das Traumhaus oder die Traumwohnung für die derzeitige Lebenssituation perfekt ist, kann sich das schnell ändern. Kinder, Haustiere oder eine eingeschränkte Mobilität im Alter sollen möglichst eingeplant werden, damit die Immobilie auch Jahre später noch Freude bereitet.
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