Welche Nebenkosten beim Wohnungskauf anfallen

Wer sich eine Wohnung kauft, muss rund zehn Prozent des Preises für die Nebenkosten einkalkulieren. Eine Übersicht über die wichtigsten Nebenkosten und worauf Sie achten sollten.

Beim Kauf einer Wohnung ist es allein mit der Bezahlung der Kaufsumme nicht getan. Die Käuferin oder der Käufer muss die zusätzlich entstehenden Nebenkosten in ihrem oder seinem Finanzplan berücksichtigen. Ob eine Wohnung leistbar ist oder nicht, hängt demnach von den gesamten Kosten und nicht allein vom Kaufpreis ab.

Typische Nebenkosten beim Wohnungskauf

  • Grunderwerbsteuer (3,5 Prozent des Kaufpreises)
  • Gebühr für die Eintragung ins Grundbuch (1,1 Prozent des Kaufpreises)
  • Weiterer Grundbucheintrag bei Hypothek (1,2 Prozent vom Wert des Pfandrechts plus Eingabengebühr)
  • Errichtung des Kaufvertrags (rund 1 bis 3 Prozent des Kaufpreises)
  • Maklerprovision, falls ein Makler in Anspruch genommen wurde (ab einer Kaufsumme von 48.448,51 Euro maximal drei Prozent des Kaufpreises plus 20 Prozent Umsatzsteuer)
  • Kosten im Falle einer Kreditfinanzierung (einmalige Kosten wie Bewertungskosten und laufende Kosten wie Prämien für eine Kredit-Restschuldversicherung oder Kontoführungsspesen)

Für die Grundbucheintragung müssen die Unterschriften auf dem Kaufvertrag gerichtlich oder notariell beglaubigt sein. Auch das muss extra bezahlt werden. Die Kosten richten sich nach der Bemessungsgrundlage und sind per Kammertarif festgelegt.

Welche Nebenkosten werden häufig vergessen?

Neben den einmaligen Kosten und den Bankspesen beim Wohnungskauf sollten unbedingt die monatlich anfallenden Nebenkosten und Betriebskosten der erstandenen Wohnung berücksichtigt werden. Darunter fallen etwa Wasser-, Strom- und Heizkosten oder Versicherungen. Die Nebenkosten betreffen aber nicht nur die eigenen vier Wände, sondern vor allem auch die regelmäßig zu zahlenden Hausnebenkosten. Diese werden üblicherweise von der Eigentümergemeinschaft, also von allen Wohnungsbesitzerinnen und Wohnungsbesitzern gemeinsam, aufgebracht.

Zu den Hausnebenkosten zählen zum Beispiel die Müllentsorgung, die Grundsteuer oder Hausverwaltungs- und Reinigungskosten. Besonders wichtig: Informieren Sie sich noch vor dem Wohnungskauf, ob in Zukunft umfangreichere Instandhaltungen geplant sind, die das gesamte Gebäude betreffen. Denn als Wohnungseigentümerin oder Wohnungseigentümer zahlen Sie mit, wenn beispielsweise neue Fenster oder ein Lift eingebaut werden oder die Fassade renoviert wird.

Wo sollte man bei den Nebenkosten keinesfalls sparen?

Es ist ratsam, unbedingt ausreichend viel Zeit in Information und Recherche über die Nebenkosten zu investieren. Nur so weiß man, mit welchen finanziellen Ausgaben man neben der eigentlichen Kaufsumme noch zu rechnen hat. Ein detaillierter Finanzierungsplan, der alle Nebenkosten einbezieht, gibt einen Überblick. Außerdem lohnt es sich, vor dem Kauf auszuschließen, dass im Nachhinein versteckte Nebenkosten auf einen zukommen. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn bestehende Belastungen für das Wunschobjekt vorliegen oder die Vorbesitzerin beziehungsweise der Vorbesitzer nicht alle Rechnungen beglichen hat. Auch genaue Informationen über die Hausverwaltung, ein Einblick in die letzte Heiz- und Betriebskostenabrechnung oder die Höhe des Haus-Reparaturfonds, in den verpflichtend eingezahlt werden muss, sind relevant.

Wie hoch sind die Nebenkosten beim Wohnungskauf?

Wie viel Geld für Ausgaben über die Kaufsumme hinaus einberechnet werden sollte, hängt vom Preis der Immobilie ab. Grundsätzlich müssen allein für die Nebenkosten beim Wohnungskauf selbst bis zu zehn Prozent des Kaufpreises bezahlt werden. Diese setzen sich aus fixen Kosten wie etwa der Grunderwerbsteuer in Höhe von 3,5 Prozent des Kaufpreises sowie aus variablen Kosten wie zum Beispiel den Kosten der Kreditfinanzierung zusammen.

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