Wenn der Wunsch nach einem Eigenheim aufkommt, stellt sich die Frage: Haus bauen oder kaufen? Beide Optionen haben Vorteile und Nachteile. Ein Überblick.
Ein Haus zu bauen oder zu kaufen ist eine Entscheidung fürs Leben und will gut überlegt sein. Gerade in Zeiten von steigenden Zinsen, Inflation und Energieknappheit fällt es noch einmal schwerer, sich festzulegen. Hinzu kommen unterschiedlich Faktoren wie Standort, Budget und mögliche Zwischenfinanzierung , Zeitkontingent, Wunschvorstellungen und die persönliche Lebenssituation.
Im ersten Schritt ist es hilfreich, Fakten zu schaffen und sich so Stück für Stück bei der Entscheidungsfindung voranzutasten. Haben Sie bereits ein Grundstück oder müssten Sie eines kaufen? Wie viel Budget haben Sie zur Verfügung? Wie sehr sind Sie beruflich und familiär eingespannt? Welchen Wert legen Sie auf Energieeffizienz? Würden Sie sich in einem Neubau wohler fühlen oder finden Sie ältere Gemäuer charismatischer?
Haus bauen: Das sind die Vorteile und Nachteile
Ein Haus zu bauen hat sowohl Vorteile als auch Nachteile. Manche davon sind Ihnen vielleicht wichtiger, andere weniger. Es ist jedenfalls sinnvoll, sich mit allen Gesichtspunkten zu beschäftigten, um in der Entscheidungsfindung weiter zu kommen.
Vorteile eines Hausbaus
- Sie können das Haus nach Ihren Wünschen frei gestalten, etwa was die Optik oder die Wohnraumaufteilung betrifft. Sparen können Sie etwa, wenn Sie das Haus ohne Keller bauen.
- Sie können auf aktuelle Energiestandards und Anforderungen eingehen, was etwa Heizung oder Dämmung anbelangt.
- Erfüllen Sie die nötigen Voraussetzungen, erhalten Sie Wohnbauförderung.
- Sie beziehen das Haus neu und bleiben vorerst von Renovierungen verschont.
Nachteile eines Hausbaus
- Ein Neubau samt Grundstückskauf ist meistens teurer als der Kauf eines bestehenden Hauses.
- Sie sind davon abhängig, wie sich die Preise für Rohstoffe entwickeln sowie von den Kosten und zeitlichen Ressourcen der Baufirmen.
- Die tatsächlichen, finalen Kosten sind schwerer einzuschätzen als ein fixer Kaufpreis.
- Bauverzögerungen, etwa durch einen kalten Winter, müssen eingeplant werden.
- Für Planung und Organisation benötigen Sie einigermaßen viel Zeit.
- Baugrundstücke sind rar und meist abseits der Ortszentren, zudem wird neue Bodenfläche verbraucht.
Haus kaufen: Das sind die Vorteile und Nachteile
Ob Sie lieber ein Haus bauen oder kaufen möchten, hängt auch davon ab, welche Vorteile und Nachteile Sie konkret beim Hauskauf als entscheidend empfinden.
Vorteile eines Hauskaufs
- Sie wissen von Beginn an, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.
- Der Kauf eines bestehenden Hauses ist in der Regel günstiger als ein Neubau.
- Sie prüfen das Haus vorab auf Mängel und wissen ungefähr, ob und welche Sanierungskosten auf Sie zukommen. Ein professionelles Baugutachten ist zu empfehlen.
- Sie investieren wenig Zeit in Planung und Organisation, wenn das Haus nicht renoviert werden muss und können rasch einziehen.
- Sie nutzen Altbestand und fördern somit keinen Bodenverbrauch.
- Bei Bedarf können Sie sich ein Haus aussuchen, dass im Ortskern eingegliedert ist.
Nachteile eines Hauskaufs
- Sie können mögliche Kosten für Umbau und Renovierung zwar abschätzen lassen. Insbesondere bei Altbaugebäuden kann es jedoch zu Überraschungen kommen.
- Die Möglichkeiten zur Um- und Neugestaltung sind limitiert und mit Kosten verbunden.
- Sie sind davon abhängig, wie sich der Immobilienmarkt aktuell entwickelt.
- Die Wohnbauförderung kann zumeist nur eingeschränkt in Anspruch genommen werden.
- Eventuell entdecken Sie weitere Mängel erst nach dem Einzug und müssen für die Kosten selbst aufkommen. Deshalb sollten Sie zusätzlich Budget auf der Seite haben.
Die Entscheidung: Haus bauen oder kaufen?
Falls Sei unsicher sind, ob Sie lieber ein Haus bauen oder kaufen möchten, ziehen Sie vorerst beide Optionen in Erwägung. Tasten Sie sich langsam an die Entscheidung heran, indem Sie für beide Möglichkeiten passende Angebote einholen und die Vorteile und Nachteile eines Hauskaufs genauso abwägen wie die Vorteile und Nachteile eines Hausbaus. Überlegen Sie, wie viel Zeit Sie für das Hausprojekt investieren können, ob Sie sich handwerklich selbst einbringen wollen und wie Sie mit unvorhergesehenen baulichen Hürden oder finanziellen Mehrleistungen umgehen würden. Liegen die Fakten am Tisch, kann die Entscheidung in Ruhe reifen.
Wie Sie sonst noch interessieren könnte:
- Immobilienkredite: strengere Richtlinien für die Vergabe
- Nachhaltige Immobilien, die wichtigsten Trends
- Tipps für den Hausbau: OÖ Arbeiterkammer
Schimmelbildung im Wohnraum vermeiden: die besten Tipps
Welche Ursachen für Schimmel es gibt und wie Sie Schimmel in den eigenen vier Wänden vermeiden. Schimmel in den Wohnräumen ist eine lästige Angelegenheit. Er…
Barrierefrei wohnen: Tipps für die Umsetzung
Barrierefrei Wohnen wird idealerweise im Voraus geplant. Worauf Sie achten sollten und wo es Förderungen für barrierefreie Immobilien gibt. Barrierefreie Immobilien sind so gestaltet, dass,…
Kaution, Finanzierungsbeitrag und Genossenschaftsanteil: Was ist was?
Worin liegt der Unterschied zwischen Finanzierungsbeitrag Genossenschaftsanteil? Und was ist ein Kaution? Wichtige Begriffe für Wohnungssuchende. Wer eine Wohnung sucht, wird oft mit Begriffen wie…