Eine WG gründen: Fünf hilfreiche Tipps, damit es reibungslos klappt

Von der Wohnungssuche bis zum WG-Mietvertrag: Worauf Sie achten sollten, wenn Sie eine WG gründen möchten.

Vor allem in Städten wie Wien sind Wohngemeinschaften gang und gäbe. Heute leben nicht nur Studierende in gemeinsamen Wohnungen, sondern Menschen aller Berufssparten und Altersgruppen. Wer eine WG gründen möchte, sollte allerdings folgende fünf hilfreiche Tipps beachten, um sich darin wohlzufühlen und Problemen vorzubeugen.

WG gründen – Tipp 1: Die Vor- und Nachteile abwägen

Mit Freundinnen und Freunden oder wildfremden Personen gemeinsam in einer Wohngemeinschaft zu leben, ist nicht jedermanns Sache. Bevor Sie eine WG gründen, sollten Sie sich also fragen:

  • Wie gerne verbringe ich Zeit mit anderen?
  • Wie viel Freiraum brauche ich für mich allein?
  • Wie teamfähig bin ich?
  • Bin ich schnell von anderen genervt?
  • Wie gehe ich mit Konfliktsituationen um?

Manche Menschen genießen es, dass immer jemand da ist, andere fühlen sich dadurch eingeengt. Das Hauptargument für eine Wohngemeinschaft ist oft der Preis: Die Mitbewohnerinnen und Mitbewohner teilen sich die Kosten, was das Leben vor allem in Städten erleichtert.

WG gründen – Tipp 2: Die richtigen Mitbewohner finden

Wenn Sie sich dazu entscheiden, eine WG zu gründen, müssen Sie die richtigen Mitbewohnerinnen und Mitbewohner finden. Es ist hilfreich, sich vorab folgende Fragen zu überlegen:

  • Welche Art von Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern möchten Sie haben?
  • Soll es eine Freundschafts- oder eine Zweck-WG werden?
  • Wollen Sie eine gemischte WG oder eine reine Frauen- oder Männer-WG?
  • Gibt es ein gemeinsames Wohnzimmer?
  • Welche Kosten außer der Miete sollen noch geteilt werden?
  • Kocht jeder für sich selbst? Gibt es eine Haushaltskassa?
  • Sollen regelmäßige WG-Abende veranstaltet werden oder wollen Sie das Gemeinschaftsleben lieber flexibel halten?

Mitbewohnerinnen und Mitbewohner für Ihre Wohngemeinschaft finden Sie am einfachsten über Suchanzeigen und entsprechende Plattformen im Internet. Fragen Sie beim persönlichen Kennenlernen nach der Tätigkeit und nach den üblichen Lebensgewohnheiten, um das künftige Zusammenleben besser einschätzen zu können.

WG gründen – Tipp 3: Die Wohnungssuche starten

Sind die richtigen Mitbewohnerinnen und Mitbewohner für die WG gefunden, kann mit der Wohnungssuche gestartet werden. Dabei sollten sie auf folgende Faktoren achten:

  • Haben die Zimmer ungefähr dieselbe Größe?
  • Sind räumliche Besonderheiten vorhanden, etwa ein Durchgangszimmer?
  • Gibt es einen passenden Raum für ein gemeinsames Wohnzimmer?
  • Ist das Badezimmer groß genug für alle?
  • Gibt es Abstellmöglichkeiten wie Keller oder Dachgeschoß?
  • Ist ein Waschmaschinenanschluss oder eine Waschküche vorhanden?

Im Idealfall besichtigen Sie die Wohnungen gemeinsam mit Ihren künftigen Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern. Es hilft, vorab gemeinsam eine Checkliste für die Wohnungsbesichtigung zu erstellen.

WG gründen – Tipp 4: Den Mietvertrag aufsetzen

Wenn eine passende Wohnung gefunden ist, muss der WG-Mietvertrag formuliert und unterschrieben werden. Dabei sollten Sie folgendes beachten:

  • Treffen Sie eine Entscheidung darüber, ob alle WG-Mitbewohnerinnen und Mitbewohner als Hauptmieter aufscheinen sollen. Die Alternative ist eine Hauptmieterin oder ein Hauptmieter plus Untermietverträge.
  • Halten Sie schriftlich fest, dass alle Mitbewohnerinnen und Mitbewohner anteilsmäßig die Nebenkosten bezahlen.
  • Auch die Kaution  für die gemeinsame Mietwohnung wird anteilsmäßig berechnet. Das sollte ebenfalls schriftlich vermerkt werden.
  • Falls neue Gemeinschaftsmöbel, etwa ein Sofa, gekauft werden sollen: Verfassen Sie eine Liste mit allen Gegenständen und Geräten, die gemeinsam angeschafft werden müssen.

Finanzielle Angelegenheiten im Mietvertrag oder andernorts schriftlich festzuhalten, kehrt Streitigkeiten vor. Wenn jemand auszieht oder die WG aufgelöst wird lässt sich schnell klären, wer noch Geld bekommt oder zurückzahlen muss.

WG gründen – Tipp 5: Gemeinsame Regeln aufstellen

In manchen Wohngemeinschaften werden jedes Wochenende rauschende Feste gefeiert, in anderen geht es ruhiger zu. Damit sich alle Mitbewohnerinnen und Mitbewohner wohlfühlen, sollten vorab einige Regeln für das Zusammenleben aufgestellt werden:

  • Sollen die einzelnen Zimmer abschließbar sein?
  • Muss Besuch vorher angekündigt werden?
  • Dürfen Partnerinnen und Partner in der WG übernachten?
  • Inwiefern sind laute Partys erlaubt?
  • Gibt es einen Putzplan oder wird eine Reinigungskraft engagiert?
  • Werden Ruhezeiten vereinbart?
  • Gibt es regelmäßige Besprechungen?

Feste Regeln können helfen, Unstimmigkeiten zu vermeiden. Wenn sich alle Beteiligten an die Vereinbarungen halten, hat die Wohngemeinschaft gute Aussichten auf ein langfristiges Bestehen. (maka)

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