Kaminofen im Wohnzimmer: Das müssen Sie beachten!

Ein Kaminofen macht Wohnzimmer behaglich und gemütlich. Was Sie bedenken müssen, wenn Sie einen Kamin einbauen oder ein bestehendes Gerät in Betrieb nehmen wollen. 

Im Winter gemütlich vor dem Kaminfeuer zu liegen, das hat schon was. Wer sich für einen Kaminofen im Wohnzimmer interessiert, hat die Qual der Wahl. Denn es gibt mittlerweile unterschiedlichste Formen und Gestaltungsvarianten. Bevor Sie sich auf die Suche machen, ist unbedingt abzuklären, ob Sie überhaupt einen Kaminofen aufstellen dürfen. Denn das geht nicht ohne weiteres. Es gilt einige gesetzliche Vorschriften zu beachten – in einer Mietwohnung genauso wie in den eigenen vier Wänden.

Welche Kamin-Vorschriften gibt es in Österreich?

Wichtig ist, dass am Aufstellort des Kaminofen für ausreichend Verbrennungsluft gesorgt ist. Viele Öfen können heute über eine Zuluftleitung von draußen raumluftunabhängig heizen. Ist das nicht möglich, müssen Sie über Fenster oder Außentüren in der Nähe des Ofens für genug Verbrennungsluft sorgen und so sicherstellen, dass es immer ausreichend Frischluft im Raum gibt. Als Faustregel gilt: Je Kilowatt Nennwärmeleistung Ihres Kaminofens sollten 14 Kubikmeter Raum vorhanden sein. Außerdem ist darauf zu achten, dass gewisse gesetzliche oder vom Hersteller angegebene Mindestabstände zu Möbeln und Wänden eingehalten werden. In einem nächsten Schritt gilt es zu überprüfen, ob der Schornstein für einen Kaminofen überhaupt baulich geeignet ist und die gesetzlich vorgeschriebenen Kriterien eingehalten werden können. Kompetenter Ansprechpartner ist hier der/die RauchfangkehrerIn. Er/Sie kann den sicheren Abzug von Abgasen sowie den Zustand des Schornsteins beurteilen. Dieser muss wenigstens 4,5 Meter über den Kamin hinausreichen und größer als 15 mal 15 Zentimeter sein. Gibt es keine Möglichkeit, den Kaminofen an den Hausschornstein anzuschließen, ist in vielen Fällen eine Nachrüstung mit Hilfe von Schornsteinen aus Edelstahl oder Aluminium möglich.

Welche Kaminarten gibt es?

Kaminöfen lassen sich nach Bauarten sowie nach Befeuerung und Funktionalität unterscheiden. Für welche Bauart Sie sich entscheiden, bestimmt auch die Funktionalität des Kamins mit. Während Sie bei einem Neubau noch komplett über die Heizungsart in Ihrem neuen Zuhause entscheiden können, müssen bei einem späteren Einbau die baulichen Bedingungen berücksichtigt werden. In modernen Häusern kommt ein Kamin nicht nur der Optik wegen zum Einsatz, sondern soll das das ganze Haus heizen und dadurch auch Heizkosten einsparen.

Die gängigsten Kamine als Heizsystem:

  • Pelletofen
  • Gaskamin
  • Kachelofen

Darf ich einen Kamin in meine Mietwohnung einbauen?

In einer Mietwohnung darf ein Kamin eingebaut werden, allerdings nur dann, wenn die baulichen Voraussetzungen gegeben sind (siehe oben) und die Vermieterin beziehungsweise der Vermieter dem Vorhaben zustimmt. Eine Verpflichtung besteht allerdings nicht. Er oder sie kann ohne Angabe von Gründen ablehnen, einzige Ausnahme: Verfügt die Wohnung über keinerlei Heizmöglichkeit, dann kommt die Mietpartei nicht um die Zustimmung herum. Konnten Sie Ihre Vermieterin oder Ihren Vermieter überzeugen, dann legen Sie am besten gemeinsam schriftlich fest, wem der Kamin gehört und wie im Einzelfall die Kosten verteilt werden. So beugen Sie Streitigkeiten bei einem späteren Auszug vor.

Was kostet ein Kamin?

Das Angebot an Technologien und Designs ist breit. Genauso unterschiedlich fallen die Kosten für einen Kamin aus. Einfache Schwedenöfen aus dem Baumarkt bekommen Sie bereits für einige 100 Euro. Ein wasserführender Kachelofen in individuellem Design wird dann schon um einiges teurer.

Welche Vorschriften gibt es für die Inbetriebnahme?

In Österreich ist es Pflicht, die Änderung oder Neuinstallation für eine Heizung – somit auch für einen Kaminofen – schriftlich der Baubehörde bekanntzugeben. Ebenfalls verpflichtend ist die Abnahme durch Rauchfangkehrer oder Heizungstechniker. Ist alles ordentlich installiert, handelt es sich hierbei jedoch um eine reine Formalie und Sie können Ihren neuen Kaminofen danach sofort in Betrieb nehmen.

Wie oft muss ich den Kamin warten lassen und von wem?

Die ideale Zeit, um einen Kamin zu warten und zu reinigen, ist im Sommer. Bei häufiger Benutzung während der Heizperiode benötigt der Kamin allerdings auch im Winter eine regelmäßige Wartung und Reinigung. So trüben verschmutzte Kaminscheiben die schöne Sicht auf das Feuer und Rußablagerungen im Rauchrohr können zu einer schlechten Verbrennung im Kamin führen. Eine regelmäßige Wartung des Kamins dient aber vor allem der Sicherheit, um beispielsweise Schäden an Dichtungen rechtzeitig zu erkennen. Die Überprüfungen müssen von dafür berechtigten Personen (Heizungstechniker, Rauchfangkehrer) durchgeführt werden. Die Überprüfungsintervalle variieren nach Bundesland sowie nach Brennstoff beziehungsweise Heizungsart.

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