Reihenhaus: Der Wohntyp im Portrait

Reihenhaus-im-portrait

Ist ein Reihenhaus das Richtige für mich? Finden Sie heraus, was die Vor- und Nachteile dieses Haustyps sind und wodurch sich Reihenhäuser auszeichnen.

Was sind Reihenhäuser?

Der Name sagt es bereits: Eine Reihe an Häusern. Ein Reihenhaus ist ein Einfamilienhaus, das mit mindestens zwei weiteren, meist gleichartig gestalteten, Häusern eine geschlossene Reihe bildet. Das heißt: Stehen mindestens drei Häuser nebeneinander, die seitlich direkt aneinandergebaut sind, wird von Reihenhäusern gesprochen.

Der Begriff Reihenhaus sagt aber nichts über die Größe des Gebäudekomplexes aus. Reihenhäuser können aus nur drei schmalen Häusern bestehen oder auch wesentlich größer sein – mit zehn oder mehr Wohneinheiten.

Die Seitenwände, die mit dem Nachbarhaus geteilt werden, müssen fensterlos und zweischalig (zwei parallel errichtete Wände) sein. Zudem haben die Wände besondere Ansprüche hinsichtlich Brandschutz, Schall- und Wärmedämmung. Bei den meisten Reihenhäusern ist außerdem ein kleiner Garten dabei.

Unterschied zwischen Reihenhaus und Doppelhaus

Stoßen nur zwei anstatt drei einheitlich gestaltete Einfamilienhäuser mit ihren Seitenwänden aneinander, bezeichnet man dies als Doppelhaus. Mehr zum Wohnen in einer Doppelhaushälfte finden Sie hier.

Vorzüge von Reihenhäusern

Wenn die Wohnung zu eng wird und ein kleiner Garten willkommen wäre, entsteht oft der Wunsch zum Hauskauf – idealerweise in Stadtnähe. Leider sieht die Realität oft anders aus als der Traum vom Eigenheim: Gerade rund um die Städte sind Häuser oft sehr teuer und für viele unleistbar. Ein Reihenhaus kann in diesem Fall für viele eine Lösung sein.

Ein Reihenhaus wird oft als „Einsteiger“ Haus bezeichnet – etwa für junge Familien, die mehr Platz benötigen. Es ist günstiger als ein freistehendes Einfamilienhaus mit großem Garten und bietet dennoch eine größere Wohnfläche als die typische Stadtwohnung.

Die Errichtung eines Reihenhauskomplexes ist wesentlich günstiger als der Bau von freistehenden Einfamilienhäusern. Das Grundstück wird effizienter genutzt und es handelt sich um eine einzige Baustelle – das wirkt sich deutlich auf die Kosten und in weiterer Folge den Kaufpreis aus.

Ein weiterer Vorteil: Man umgeht Risiko und Aufwand eines Eigenbaus. Zudem sind die Energiekosten durch die geteilte Wand mit den Nachbarn deutlich geringer als bei einem herkömmlichen Einfamilienhaus, da beim Heizen weniger Wärme verloren geht.

Ein kleiner Garten artet zudem nicht so schnell in Arbeit aus und bietet dennoch genug Möglichkeiten zum Anbau von Kräutern oder zum Aufstellen eines Hochbeets.

Nachteile von Reihenhäusern

Einer der bedeutendsten Nachteile ist die unmittelbare Nähe zu den Nachbarn. Neue Reihenhäuser sind aber sehr gut gedämmt, sodass dies lärmtechnisch in der Regel kein Problem darstellt. Dennoch hat man mehr Berührungspunkte mit den Nachbarn – etwa im Garten oder der Terrasse – was Konfliktpotenzial birgt.

Ein weiterer Nachteil ist der Lichteinfall. Nachdem ein Reihenmittelhaus nur über zwei Außenmauern mit Fenstern verfügt, sind diese Häuser nicht ganz so lichtdurchflutet wie Einfamilienhäuser. Reihenendhäuser, die sich nur eine gemeinsame Mauer mit den Nachbarn teilen und über drei Außenmauern verfügen sind daher besonders beliebt. Der Miet- oder Kaufpreis ist hier allerdings höher.

Verglichen mit einem Einfamilienhaus bietet das Reihenhaus meist nur einen kleineren Garten. Für viele ist das nicht genug Grünfläche.

Reihenhaus kaufen oder mieten?

Reihenhäuser werden zum Kauf oder zur Miete angeboten. Wer sich vorerst nicht entscheiden will, hat als weitere Option den Mietkauf, also ein Mietverhältnis mit späterer Kaufoption. Gebäude von Wohnbaugenossenschaften bzw. einer gemeinnützigen Bauvereinigung bieten diese Möglichkeit oft an. Auf diese Weise kann man das Eigenheim auf Probe bewohnen.

Ist ein Reihenhaus das Richtige für mich?

Letztendlich richtet sich die Entscheidung für oder gegen ein Reihenhaus nach den persönlichen Vorlieben und finanziellen Mitteln. Wird mehr Wohnraum benötigt, ist ein kleiner Garten gewünscht und ist das Budget nicht allzu groß, bietet der Haustyp Reihenhaus eine gute Lösung. Wer Wert auf Unabhängigkeit, Zurückgezogenheit, maximalen und individuellen Wohnkomfort oder einen großen Garten legt, wird mit einem separaten Einfamilienhaus besser beraten sein. (scu)

Wie Sie sonst noch interessieren könnte: 

Mehr zum Thema

Wohnung vermieten: Diese Tipps sollten Sie beachten

Wohnung vermieten: Diese Tipps sollten Sie beachten

Wie finden Sie passende Mieterinnen und Mieter? Welche Vorschriften sind zu beachten? Tipps für künftige Vermieterinnen und Vermieter: Was zu tun ist, wenn Sie Ihre…

Wohnbauförderung: Finanzspritze fürs Eigenheim

Wohnbauförderung: Finanzspritze fürs Eigenheim

Die Anschaffung von Wohnraum ist teuer. Über die staatliche Wohnbauförderung werden einmalige Zuschüsse und Darlehen gewährt, die einen Teil der Kosten abdecken.

Betriebskostenabrechnung: Was es zu wissen gilt

Betriebskostenabrechnung: Was es zu wissen gilt

Jedes Jahr wieder flattert die Betriebskostenabrechnung ins Haus. Was Mieterinnen und Mieter wissen sollten, wenn sie die Jahresabrechnung der Betriebskosten erhalten. Die Betriebskostenabrechnung listet die…