Zero-Emission Homes: So funktioniert emissionsfreies Wohnen

Hand mit grünem Haus auf Handfläche
Hand mit grünem Haus auf Handfläche
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Was Nullemissionsgebäude sind und wie die EU bis 2050 künftig alle Gebäude in Zero-Emission Homes verwandeln will.

Gebäude sind die größten Energieverbraucher in Europa. Deshalb spielen nachhaltige, klimafreundliche Immobilien und emissionsfreies Wohnen eine große Rolle beim Ziel bei der bis 2050 angepeilten Klimaneutralität der EU. Seit dem Jahr 2020 müssen alle neuen Gebäude in der EU als „Niedrigenergiegebäuude“ ausgeführt sein. Ab 2028 müssen alle neuen Gebäude im Besitz öffentlicher Einrichtungen „Nullemissionsgebäude“, also Zero-Emission Homes, sein. Für private Neubauten gilt dies ab dem Jahr 2030. Ab diesem Jahr müssen bestehende Gebäude renoviert und damit in emissionsfreie Gebäude umgewandelt werden. Bis 2050 sollen alle Gebäude in der EU emissionsfrei sein.

Definition von Zero-Emission Homes

Während „Niedrigenergiegebäude“ sich durch einen hohe Energieeffizienz und einen sehr geringen Energiebedarf auszeichnen, gehen die Anforderungen bei Zero-Emission Homes noch weiter: Laut der dafür zuständigen, überarbeiteten und 2024 in Kraft getretenen EU-Gebäuderichtlinie (EPBD – Energy Performance of Buildings Directive) hat ein Nullemissionsgebäude vor Ort keine Kohlenstoffemissionen aus fossilen Brennstoffen und eine sehr hohe Energieeffizienz. Die konkreten Standards für die Umsetzung werden von den Mitgliedsstaaten erarbeiten.

Energieversorgung nachhaltiger Gebäude

Die für Zero-Emission Homes nötigen Energietechnologien bestehen bereits und sollen noch flächendeckender eingesetzt werden. Emissionsfreie, nachhaltige Gebäude werden etwa in Passivbauweise, mit erneuerbaren Energien, Solarpaneelen, Wärmepumpen und effizienten Dämmmaterialien ausgestattet. Darüber hinaus könnten innovative Methoden angewendet werden, etwa modulares Bauen mit gut recycelbaren Modulen oder intelligente Gebäude für weniger Energieverbrauch. Emissionsfreie Gebäude benötigen nur eine sehr geringe Energiemenge, die aus lokalen erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden soll. Auch Energiegemeinschaften sowie effiziente Fernwärme und -kühlung werden genutzt.

Klimaneutrale Bauweise mit umweltfreundlichen Materialien

Um die Emissionen beim Bauen der Zukunft zu reduzieren, werden umweltfreundliche Materialien und eine klimaneutrale Bauweise nötig sein. Während Stahl und Beton sehr emissionsintensiv sind, stehen nachhaltige Alternativen bereit. Dazu gehören etwa recyceltes Holz und Holz aus nachhaltiger, regionaler Forstwirtschaft, Bambus oder innovative Verbundwerkstoffe. Kreislaufwirtschaft und Recycling werden in der Bauwirtschaft mehr und mehr zum Faktor. Immerhin ist diese für rund 40 Prozent des weltweiten Ressourcenverbrauchs und für rund 35 Prozent des Abfallaufkommens verantwortlich.

Vorteile und Herausforderungen von Zero-Emission Homes

Zero-Emission Homes bringen sowohl fürs Klima als auch für die Wohnqualität viele Vorteile mit sich, etwa ein angenehmes Raumklima oder geringe Energiekosten. Die Herausforderungen für die Bauwirtschaft sind allerdings groß, um das Ziel von durchgängig emissionsfreien Gebäuden zu erreichen. Laut PwC müsse sie in Forschung, Entwicklung von Bauweisen und Materialien investieren, um den Anforderungen und dem Wettbewerb standzuhalten.

Text: Maria Kapeller


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