Der Wunsch nach einem eigenen Haus mit Garten ist gerade in Pandemiezeiten groß. Aber ist ein Hausbau in Corona-Zeiten überhaupt machbar? Wie hoch sind die Baukosten während Corona und mit welchen Risiken ist zu rechnen?
Über einen Hausbau in Corona-Zeiten machen sich offenbar viele Menschen Gedanken. Dass die Corona-Krise den Drang zu einem Leben auf dem Land verstärkt hat, zeigt etwa eine Befragung von Raiffeisen Immobilien. Demnach finden drei Viertel der Österreicher*innen, dass sich die Pandemie besser an einem ländlichen Wohnort aushalten lässt.
Hausbau in Corona Zeiten: Die Grundstückspreise sind gestiegen
Ob ein Hausbau in Corona-Zeiten sinnvoll und machbar ist, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Am wichtigsten ist vielen Bauherr*innen naturgemäß nach wie vor der Preis.
Der Traum vom Haus am Land war aber auch schon vor der Pandemie nicht für alle leistbar und somit erreichbar. Allgemein sind die Kaufpreise für Wohnungen, Häuser und Baugrundstücke zuletzt stärker angestiegen als die Mieten.
Auch die Baukosten während Corona sind höher als bisher
Wer vom eigenen Haus träumt, sollte auch die Baukosten während Corona mitbedenken. Freilich steigen die Preise für den Hausbau auch ohne Pandemie kontinuierlich an. In den vergangenen zehn Jahren betrug die jährliche Preissteigerung im Durchschnitt fünf Prozent.
Der durchschnittliche Preis für ein österreichisches Einfamilienhaus war im ersten Halbjahr 2020 um 38,5 Prozent höher als fünf Jahre zuvor und um 8,8 Prozent höher als im Jahr 2019. Die Corona-Pandemie hat die Baukosten nun weiter in die Höhe getrieben.
Lieferengpässe und Preiserhöhungen bei Baumaterialien
Ein Grund dafür, warum die Baukosten während Corona gestiegen sind, sind Lieferengpässe und damit verbunden höhere Kosten für Baumaterialien. Manche Baustoffe sind weniger schnell verfügbar als in pandemiefreien Zeiten.
Zwar kaufen Unternehmen die benötigten Baumaterialien normalerweise auf Vorrat, aber dieser ist endlich. Werden die Baumaterialien im Ausland angeschafft, sorgen verschärfte Kontrollen an den Grenzen und Staus für zusätzliche Lieferverzögerungen.
Auch gestiegene Energie-, Herstellungs- und Transportkosten sorgen für höhere Preise und gestiegene Baukosten während Corona. Laut dem Portal fertighaus.de sind Stahl und Beton teurer geworden, aber auch Kunststoffe und Dämmmaterial.
Holzpreise sind während Corona massiv gestiegen
Auch die Holzpreise sind während der Corona-Pandemie gestiegen. Vor allem im Jahr 2021 war Holz in Österreich schwer zu bekommen und die Preise enorm hoch, was auch die Baukosten in die Höhe trieb.
Das absolute Hoch ist aber bereits überschritten und die Holzpreise haben sich trotz Corona wieder auf ein normaleres Maß eingependelt. Die Versorgungsengpässe sind zurückgegangen und die Lieferfristen werden wieder wie gewohnt gehandhabt.
Wer ein Holzhaus bauen möchte, sollte sich jedenfalls ausführlich über die aktuellen Holzpreise während Corona und mögliche, bevorstehende Preissteigerungen informieren.
Tipps für den Hausbau in Corona Zeiten
Wenn Sie einen Hausbau in Corona-Zeiten andenken, können Sie die Option in Betracht ziehen, mit der Baufirma einen Festpreis zu vereinbaren. Somit ist garantiert, dass der Hausbau nicht teurer wird als vereinbart. Falls die Preise der Baumaterialien steigen, ist das nicht ihr eigenes Risiko.
Auch die Entscheidung für ein Generalbauunternehmen kann sinnvoll sein. So haben Sie die Sicherheit, dass alles von einer Hand koordiniert wird. Kommt es zu Lieferengpässen, Bauverzögerungen oder Preissteigerungen liegt es an dem erfahrenen Unternehmen und nicht an Ihnen selbst, Lösungen zu finden.
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